die italienische Geschichte ...

RICCIOTTI, das bedeutet in etwa soviel wie „Lockenkopf“ und der Name des italienischen Ristaurants von Anna-Maria Fieni ist eigentlich eine kleine Hommage an den Großvater.

Er fiel optisch ein wenig aus der Reihe, mit blonden Locken entsprach er nicht dem gängigen Erscheinungsbild der Bewohner der italienischen Abruzzen. So nannte man ihn „Ricciotti“ und mit ihm hatte der ganze Hof, ein landwirtschaftlicher Betrieb, diesen Spitznamen weg. Als der Sohn, also Anna-Marias Papa, in den Krieg nach Afrika zog und dort 7 Jahre lang in Gefangenschaft lebte, blieb dem Großvater nichts anderes übrig, als die Ländereien nach und nach an den dortigen „Patrone“ zu verpfänden, bis schließlich kaum ein Acker übrig blieb.

Als der Sohn schließlich aus der Gefangenschaft nach Hause zurück kehrte, fand er nur noch ein Fragment des ursprünglichen Gehöftes vor. Doch er leistete einen Schwur, für seine Familie den verlorenen Besitz zurück zu gewinnen. Mit unerschütterlichem Fleiß und Gespür für das Geschäft schaffte er es nach vielen Jahren nicht nur, die verpfändeten Felder zurückzukaufen, sondern stieg zu einem der größten landwirtschaftlichen Betriebe der Region auf. Der Hof hatte letztendlich fast die dreifache Fläche zu bewirtschaften.

@ Adobe.Stock http://ricciotti.de

Heute sind große Teile zu einem Naturschutzgebiet umgewandelt worden. Anna-Maria, als eines von 15 Kindern, zog es 1979 nach Bad Birnbach, um in den Ferien eine Tante zu besuchen, die dort ein kleines Restaurant betrieben hatte. „Bleib doch für eine Saison hier und hilf uns im Restaurant ein wenig aus!“, sagte die Tante - und so wurden aus einer Saison in Bad Birnbach nun schon über 39 Jahre im Rottal.

Mit einer großen Leidenschaft für die ehrliche italienische Küche und einer von Herzen kommenden Gastlichkeit führt sie im „RICCIOTTI“ einen Teil der Geschichte von Vater und Großvater weiter: Fleiß und Optimismus sind ihnen in die Wiege und in das Naturell gelegt.

Der Gast hat im RICCIOTTI die Auswahl aus feinsten Antipasti, Fleisch- und Fischvariationen und original italienischer Pasta aus 100% Hartweizen, traditionell mit Bronzeformen gezogen. Durch die Bronzeformen ist die Oberfläche der Pasta ein wenig aufgeraut, so dass sich die Nudel viel besser mit der Sugo, der Pastasauce, verbindet. Der Geschmack ist unvergleichlich, keine im Laden käufl iche Nudelsorte kann diesen authentischen Genuss auch nur annähernd erreichen. Trotz der hervorragenden Küche, die keinen Vergleich zu scheuen braucht, legt man im RICCIOTTI Wert darauf, nicht als „Edelitaliener“ bezeichnet zu werden.

Denn hier schmeckt es zwar nach italienischer „Cucina Grande“, aber dem neuen Trend zu Mikroportionen mit viel Lärm um Nichts verweigert man sich entschieden.